Di, Mi, Do, Fr, Sa, So und an Feiertagen 10:00-18:00
Öffnungszeiten während der Galerientage 16.-18.5.2025
Fr: Alle Ausstellungsorte sind bis 22:00 Uhr geöffnet.
Sa: Alle Ausstellungsorte sind von 11:00 – 19:00 geöffnet.
So: Alle Ausstellungsorte sind von 11:00 – 17:00 geöffnet.
Ausnahmen
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Kunsthaus Graz, Nachtaufnahme, Foto: Universalmuseum Joanneum/Eduardo Martinez
Kunsthaus Graz, Blase und Schlossberg, Foto: Zepp-Cam. 2004/Graz, Austria
Kunsthaus Graz, Vogelperspektive, Foto: Zepp-Cam. 2004/Graz, Austria
Kunsthaus Graz, Space02, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Kunsthaus Graz, Needle © Christian Plach
Kunsthaus Graz, Vorplatz mit Möbeln von "Vestre", Foto: Universalmuseum Joanneum/C. Sondergelt
Kunsthaus-Bankomat, "C.R.E.A.M.", Superflex, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Kunsthaus Graz im Schnee, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
BIX-Fassade, LichtTelegramm, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Das Kunsthaus Graz ist ein Ausstellungshaus, das internationale zeitgenössische Kunst mit regionalen und lokalen Themen und Aufgabenstellungen verbindet.
Es zeigt Ausstellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen, initiiert die Entstehung neuer Kunstwerke und verwirklicht vielfältige Vermittlungsprojekte. Darüber hinaus fördert es die Auseinandersetzung mit Kunst, Design, Architektur und dem Ausstellen an sich. Zur Verwirklichung seiner Visionen arbeitet das Kunsthaus Graz mit einem Netzwerk an Partnerinstitutionen zusammen – weltweit und vor Ort.
Wir machen uns dafür stark, dass alle Menschen an Kunst und Kultur teilhaben können, was sich in unserem künstlerischen Programm ebenso widerspiegelt wie im umfangreichen Vermittlungsangebot. Die Kunsthaus Graz GmbH steht je zur Hälfte im Eigentum der Stadt Graz und der Universalmuseum Joanneum GmbH, einer Gesellschaft des Landes Steiermark.
28.02.2025 - 24.08.2025
Spiral Fluctuations, Katja Goljat/Projekt Atol
Ausstellungsansicht: Freeing the Voices, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
Die Ausstellung Freeing the Voices beginnt mit einer Stimme, dem Schrei von Marina Abramović – also von einem Menschen. Im Laufe der Ausstellung entwickelt sie sich zu einer Vielzahl weiterer hauptsächlich menschlicher Stimmen und sie endet im Werk von Tao G. Vrhovec Sambolec mit der Stimme einer Mücke. Wir hören die Stimme der Mücke nicht mit unseren Ohren, ihre Präsenz entsteht aus unserem radikalen Zuhören. Zuhören ist nicht dasselbe wie Hören. Seine Besonderheit liegt in unserer Aufmerksamkeit und unserem Bewusstsein für uns selbst und andere, menschliche und nicht-menschliche Wesen und Dinge.
Warum ist eine Ausstellung über die Stimme heute so wichtig? Die Welt, in der wir leben, ist völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Die Vielzahl von Krisen und völkermörderischen Kriegen sowie der Verlust des gemeinsamen Raums, in dem Körper miteinander in Resonanz treten, haben ein Gefühl der Erstickung und Panik erzeugt. Um uns herum hat sich eine Kultur des Schweigens ausgebreitet, der Raum für freie Meinungsäußerung schwindet und der Ruf nach einer "Cancel Culture" wird immer lauter. Aber dieses Schweigen, diese Zensur ist nicht das einzige Mittel der Kontrolle. Wir sind einem Informationsrauschen ausgesetzt, das uns noch mehr überwältigt. Einem Lärm, in dem der Sinn, der uns als sozialer Körper zusammenhält, zum Schweigen gebracht wird. Angesichts all dessen reicht es nicht mehr aus, einfach festzustellen, dass wir nicht mit unserer eigenen Stimme sprechen, sondern dass dahinter immer die Stimme eines „Meisters“ steht. Es ist an der Zeit zu handeln, auch wenn es nur ein unartikuliertes Schreien oder Murmeln ist.
Obwohl es so etwas wie unsere eigene authentische Stimme nicht gibt, ist die Befreiung unserer individuellen und kollektiven Stimme der gemeinsame Rahmen der gezeigten künstlerischen Arbeiten. Die Befreiung unserer Stimmen bedeutet nicht, ein Selbst zu finden, dem unsere Stimme perfekt entspricht. Was wir mit der Stimme wirklich befreien, ist unsere Beziehung zur Welt. Die Werke versuchen, die verschiedenen Stimmen bestimmter Traditionen, Nationen und ihrer Gemeinschaften und Landschaften, die Stimmen von Frauen, People of Colour, Menschen von den Rändern Europas und die Stimmen unserer individuellen Körper zu dekolonialisieren. Die Befreiung der Stimmen bedeutet atmen, schreien, dichten, singen, sprechen und murmeln.
Die Künstler*innen machen auch auf die Krise der Moderne und ihrer rationalen Konstruktionen aufmerksam. Ihre Sprache geht über universelle Konzepte hinaus und verkörpert besondere Erfahrungen und Wissen. Eine Stimme ist immer eine spezifische Stimme. Und es gibt keine Stimme, die nicht gehört werden kann, also sind die befreiten Stimmen nur jene, die gehört werden. Und Zuhören hat die Kraft zu heilen, zu verbinden und Widerstand zu leisten.
15.11.2024 - 25.05.2025
Ala Savashevich, Sew on your own, 2022, Courtesy of 66P Subjective Institution of Culture, Wrocław, Poland, Foto: Małgorzata Kujda
Ausstellungsansicht "Poetics of Power", Daria Koltsova "Tessellated Self" 2023, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
Ausstellungsansicht "Poetics of Power", vorne: Anna Zvyagintseva "The Cage", 2010 und Moniral Al Qadiri "Crude Eye", 2022, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
Ausstellungsansicht "Poetics of Power", Vajiko Chachkhiani "Lower than the Sky" 2021, Ein-Kanal-Video, Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
Die Ausstellung Poetics of Power zielt darauf ab, Machtmanifestationen aufzudecken, die in Symbolen, Gesten und bestehenden unhinterfragten Beziehungen oder Systemen verborgen sind. Sie verdeutlicht die komplizierte und mehrdeutige Natur der Macht, die bei der Gestaltung zwischenmenschlicher, kultureller, nationaler und wirtschaftlicher Dynamiken allgegenwärtig und ständig reproduzierbar ist. Darüber hinaus erforscht sie die poetische Natur der Macht, indem sie ihren allgegenwärtigen Einfluss und ihre Ambivalenz anerkennt .
Die Ausstellung zeigt Werke, die sich um die verführerische Natur und auch das zerstörerische Gesicht der Macht drehen. Durch künstlerische Ansätze werden Symbole und Vorstellungen erforscht, welche Machtverhältnisse mitunter verschleiern oder verbergen und gleichzeitig Anomalien und Risse aufdecken, in denen kulturelle Ungleichgewichte und Ungleichheiten sichtbar werden.
Viele der gezeigten Arbeiten befassen sich mit autoritären Geschichten, verzerrten Erzählungen oder vollständig eliminiertem Wissen, der Zerstörung von Kulturen und der Konstruktion von Identitäten. Die Ausstellung beleuchtet Machtasymmetrien, die oft zu ausbeuterischen Beziehungen führen, und definiert sie als koloniale und neokoloniale Beziehungen, die in der Folge zu Konflikten und Migrationsströmen führen. Themen wie Krieg, Flucht, Verbrechen, Menschlichkeit, Geschlecht, Kinder, Mobilität und Grenzen werden in multidisziplinären Arbeiten erforscht und thematisiert.
Die ausgestellten Arbeiten umfassen verschiedene Medien, darunter Fotografie, Video, Skulptur und Installation. Sie bieten dem Publikum die Möglichkeit, sich treiben zu lassen und über eine komplexe Reise durch Zeit und Geschichte nachzudenken. Außerdem regen sie dazu an, sich mit der Entschlüsselung und Enthüllung verborgener oder scheinbar unhinterfragbarer Zusammenhänge zu beschäftigen.